Montag, 3. Januar 2022

Stellwerk Berka/Werra - ein Opfer der Grenzziehung

Man muss im Internet schon eine Weile suchen, um Hinweise auf den ehemaligen Bahnhof Berka/Werra zu finden. Wenn man sich aber dann tiefer einliest in das Thema "Werratalbahn", so stößt man auf eine gleichermaßen spannende wie geschichtsträchtige Story.

 

Infos zum Vorbild

Der Ort Berka/Werra lag an der Strecke Gerstungen-Vacha, die zur Werratalbahn gehörte und hatte seit Oktober 1903 einen Bahnanschluss. Entscheidend für den Bahnbau der Werratalbahn war letztlich der Güterverkehr. Denn der Abtransport des in der Nähe in Bergwerken gewonnen Kalisalzes musste mengenmäßig bewältigt werden. Aber auch der Personenverkahr hatte eine gewisse Bedeutung - schließlich gelangten viel Bergarbeiter per Zug zu ihrer Arbeit.

Mit Ende des zweiten Weltkrieges entstand durch die Teilung Deutschlands ein Problem: die beschlossene Grenze verlief mehrfach durch die Bahnlinie und teilte diese. Anderenorts wäre das direkt das "Aus" für die Strecke gewesen. Die Bedeutung der Werrabahn als Transportweg für das gewonnene Kalisalz war jedoch für alle Beteiligten zu groß und so wurde ein Kompromiss gesucht. Der Personenverkehr wurde völli eingestellt. Der Güterverkehr lief infolgedessen nach der Grenzziehung, allerdings mit mehreren durch Plänkeleien verursachten Unterbrechungen, weiter. Allerdings stand der Bahnverkehr immer unter dem Damoklesschwert, dass die Vereinbarungen zur Grenzüberschreitung jederzeit gebrochen werden konnten. Anhand einer ausführlichen Darstellung der Probleme mit der Strecke anhand des ehemaligen Bahnhofes Widdershausen kann das ewige "Hin-und-Her" nachvollzogen werden.

Der Bahnhof wurde komplett abgerissen - heute ist nichts mehr von den ehemaligen Gebäuden zu sehen. Wo der Bahnhof genau lag ist am ehesten auf der Seite "Vergessene Bahnen" zu finden. Dort gibt es einen Hinweis, der mit Foto hinterlegt ist. Wo wiederum das Stellwerk des Bahnhofes genau stand konnte ich bisher leider nicht herausfinden. 

So entstand das Modell

Auf das Stellwerk wurde ich durch mein Archiv der Zeitschrift "Der Modelleisenbahner" aufmerksam. In der Ausgabe 05/1990 erschien dazu ein Artikel von Günter Fromm mit entsprechenden Skizzen als Bauplan. Diesen nutzte ich als Vorlage.

Was die farbliche Gestaltung angeht, so ließ ich meiner Fantasie freien Lauf. Ich denke, die von mir erstellten Texturen könnten so in etwa in die Gegend und insbesondere zu den Gepflogenheiten der Reichsbahn passen. 

 Die von mir erstellte Mod ist unter folgenden Links kostenlos erhältlich:

 
Für Transport -Fever2
 

 

 


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