Wenn man heute Bilder aus der DDR sieht, bei denen typischer alltäglicher Straßenverkehr zu sehen ist, dann wird man oft eines der frühen und dann am längsten genutzten "Arbeitstiere" sehen: den IFA S-4000.
In den ersten gut zwanzig Jahren der DDR prägte dieser Haubenlaster überwiegend den Alltag in Stadt und Land. Alles, was irgendwie zu transportieren, zu versorgen oder zu entsorgen gab, wurde sehr wahrscheinlich mit ihm bewegt. Und weil er sehr robust war überdauerten einige Exemplare im Alltagseinsatz sogar die Wende. In den frühen 90er Jahren konnte noch immer der eine oder andere LKW aus dieser interessanten Baureihe auf den Straßen der damals "neuen Bundesländer" beobachtet werden. Freilich kaum noch im gewerblichen Einsatz, dafür aber dann sehr wahrscheinlich in privater Hand als Lastesel für den vielleicht anstehenden Um- oder Ausbau des Eigenheimes. Und in einigen Freiwilligen Feuerwehren im Osten Deutschlands war er oft noch bis zur Jahrtausendwende unverzichtbar.
Bei aktuellen Oldtimertreffen ist er nahezu immer und dann auch mehrfach vertreten - wie es sich für einen guten und robusten Standard halt gehört. Mehr zu seiner Geschichte ist auf vielen Webseiten zu finden; für einen schnellen Überblick empfehle ich Wikipedia. Dort kann man auch relativ rasch zu den Vorgängern gelangen und sich beliebig tief in das Thema einlesen.
Sein fast identisch aussehender Vorgänger "IFA H3 A" trug zwar auch schon das Kürzel "IFA" in der Bezeichnung, allerdings versteckte sich unter der Bezeichnung eben auch der Herstellername "Horch". Und bei genauer Betrachtung fand man das Horch-Logo, das später dem von IFA weichen musst. Als der H3A 1948 in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) entwickelt wurde, geschah dies in Zwickau in den Horch-Werken ("VEB Horch Kraftfahrt- und Motorenwerke Zwickau"), später als "VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau" auch bekannt als Produzent des "Trabant".
In der Konstruktion des H3A wurde auf Unterlagen aus dem im Jahr 1941 von Auto Union entwickelten, aber nie gebauten 1,5-Tonnen-Laster AU 1500 zurückgegriffen. An der Entwicklung des Vorgängers H3A waren zudem auch Experten eines vormals anderen, gut bekannten, deutschen Maschinenherstellers beteiligt. Denn in die Konstruktion des Dieselmotors flossen Wissen und Entwicklungsunterlagen der VOMAG (Vogtländische Maschinenfabrik AG) mit ein.
Wenn man es so betrachtet, so hat der S-4000 eine beachtliche Vorgeschichte, die durch die Kriegswirren zustande kam, letztlich aber relativ schnell zu einem neuen und sehr guten Ergebnis in der noch im Wiederaufbau befindlichen DDR führte. Es war also auch kein Wunder, dass der Lkw wegen seiner Qualität so weit verbreitet war und bis zur Wende genutzt wurde.
Gebaut wurde der S-4000 im VEB Kraftfahrzeugwerk „Ernst Grube“ Werdau.
Inzwischen weiterentwickelt zum 4-Tonnen-Lkw und mit einigen zeitgemäßen Merkmalen versehen wurde der S-4000 mit so ziemlich jedem Aufbau versehen, den man sich denken konnte. Und er war überall im Einsatz - weit über die Grenzen der kleinen DDR hinaus auch unter unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen in vielen Winkeln unserer Erde.
Als ich vor etlichen Jahren mit dem Modding anfing, hatte ich direkt den S-4000 im Kopf. Den wollte ich auf jeden Fall bauen und im Spiel fahren sehen! Oder auch seinen direkten Vorgänger, den IFA H3 A. Den gibt es als Mod von mir für das Spiel "TrainFever".
Aus der Vielzahl der Aufbauten habe ich bisher die folgenden Aufbauten umgesetzt: Pritsche, Koffer Typ "Erfurt" und den Tiertransporter. Als Modder hebe ich mich vielleicht mit diesem Ansatz von anderen gleichgesinnten Modding-Experten ab: ich habe nicht gleich jeden x-beliebigen Aufbau in einer einzigen Mod realisiert, sondern viel Wert auf Details gelegt und beinahe bei jedem Modell ein fast vollkommen von Grund auf eigenständiges Objekt erzeugt. Das dauert und kann leider nicht "mit Fingerschnips" passieren.
Grundsätzlich habe ich zwar noch vor, weitere Ableger zu erstellen. Allerdings habe ich auch noch viele andere Ideen und kann (und will) aktuell noch nicht vorhersagen, was von dem Laster noch kommen (könnte).
Nachfolgend liste ich die bisher entstandenen Modelle und ihre Verfügbarkeiten für die verschiedenen Spiele auf - all diese Mods sind kostenlos erhältlich - man muss halt das Spiel besitzen. ;-)